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ECSA-Playlist 2024 – drei Songs von Composers Club Mitgliedern

Auch in diesem Jahr konnten CC-Mitgleider wieder Beiträge für die ECSA-Playlist (European Composer and Songwriter Alliance) einreichen. Im Jahr 2024 Jahr lautete das Thema „Celebrating female composers“. Seit mehreren Jahren setzt sich die ECSA mit verschiedenen Initiativen für mehr Gleichstellung und Vielfalt in der Musikindustrie ein. Dennoch sind Komponistinnen und Songwriterinnen in der Musikbranche immer noch unterrepräsentiert. Das diesjährige Thema der „Discover ECSA’s music creators playlist“ würdigt daher die Werke der Komponistinnen und Songwriterinnen der ECSA-Mitglieder und stellt ihre Musik ins Rampenlicht. Die Werke mussten von (mindestens) einer weiblichen Person geschrieben worden sein. Die ECSA hofft, so eine vielfältigere und integrativere Landschaft für Musikschaffende zu fördern. Wir freuen uns, euch heute mitteilen zu können, dass seit dem Weltmusiktag am 21. Juni 2024 drei Songs von den CC-Mitgliedern Liliia Chernyshova und Jan Heymel (featuring „Sureilla“) in der ECSA-Playlist (Spotify und Apple Music) öffentlich zu hören sind:

Last Hope Signal (Liliia Chernyshova, Komponistin und Produzentin)
Unbreakable (Liliia Chernyshova, Komponistin und Produzentin)
Wrong (Jan Heymel, Komponist und Produzent; Sureilla, Songwriterin und Sängerin)

Über die Komponisten:

Liliia Chernyshova ist eine junge ukrainische Komponistin, die am Geburtstag von Hans Zimmer im Jahre 1996 auf die Welt kam. Das war vielleicht bereits ein Zeichen für ihren späteren Werdegang. Ihr musikalischer Weg begann im Alter von fünf Jahren in einer kleinen Musikschule an der Schwarzmeerküste. Liliia ist mit Werken von Tchaikovsky, Chopin und Rachmaninoff aufgewachsen und hat bereits in der Schule zahlreiche Werke komponiert und mehrmals die große Bühne betreten.
Liliias Herangehensweise ist trotz des klassischen Hintergrunds sehr experimentell. Sie versucht in ihrer Musik das Untrennbare zu zerstören, das Unvereinbare zu vereinen und dabei eine unvergessliche Geschichte zu erzählen.
Seit 2020 ist Liliia nicht nur als Solokünstlerin, sondern auch als Filmkomponistin unterwegs. Sie fing an, Musik für Kurzfilme, Games und Werbung zu komponieren. Ihre bisher größte Premiere fand im August 2023 in New York statt. „Ich durfte die Musik für ein Theaterstück komponieren, das auf der Bühne eines New Yorker Theaters aufgeführt wurde“, sagt die Komponistin stolz. Im Januar 2024 hat Liliia die Auszeichnung „Best Original Score“ für die Musik in dem Kurzfilm „The Missing Voice“ gewonnen.
Liliias Musik verfügt über eine sehr breite Palette an Emotionen. „Musik ist für mich reine Psychologie“, sagt Liliia. Sie könne einen Menschen Gefühle entdecken lassen, die er bisher nicht kannte. Musik stellt ihrer Ansicht nach die Fragen, die der Mensch in seinem tiefsten Inneren beantwortet und dementsprechend reagiert – zum Beispiel mit dem Gefühl der Spannung, Erleichterung oder sogar mit Tränen. „Musik ist wie ein Gespräch mit jemandem, der einem am Herzen liegt. Nach so einem Gespräch wird man nie wieder derselbe sein. Man geht bereichert heraus.“

Für den Komponisten und Produzenten Jan Heymel ist Musik der „Herzschlag im Film“ und Identifikationsfläche für die Emotionen der Zuschauer. Im Alter von sechs Jahren begann er mit dem Klavierspiel und improvisierte schon bald. Aus diesen Improvisationen entstanden seine ersten eigenen Kompositionen. Inspiriert durch Filmmusik, war Jans Musik von Anfang an sehr orchestral geprägt. Während der Schulzeit spielte er in verschiedenen Bands Keyboard, wobei die Genres von Rock und Metal bis hin zu Pop reichten. Diese Erfahrungen und Jans großes Interesse an vielfältigen Musikstilen führten zu einer kompositorischen Vielfalt in seinem Werdegang, und half ihm später auch bei der Auftragsmusik.
Nach der Schule arbeitete Jan als selbstständiger Komponist und begann später ein Studium an der „Universität der Künste“ (Berlin). Während des Studiums begann er, neben der Arbeit als Auftragskomponist, elektronische Musik zu produzieren. Daraus entstand bald das Projekt „JEYY“. Unter diesem wurde auch der Song „Wrong“ gemeinsam mit „Sureilla“ veröffentlicht. Auch wenn Jan die Arbeit in der Auftragsmusik sehr schätzt, bietet ihm „JEYY“ die völlige musikalische Freiheit. In seinem Song „Restless“ hat er z. B. ein ganzes Orchester mit elektronischer Musik verbunden, während „Lost“ eine ruhigere, akustische Richtung hat.
Seit dem Abschluss des Studiums arbeitet Jan in drei Feldern: Auftragsmusik, elektronische Musik unter dem Künstlernamen „JEYY“ und meditative Entspannungsmusik unter dem Künstlernamen „joy.am“. Diese vielseitige Karriere hat ihm gezeigt, wie wichtig es ist, musikalische Grenzen zu überschreiten und stets offen für neue Einflüsse zu sein. „Musik ist für mich eine unendliche Reise, geprägt von ständiger Weiterentwicklung und Kreativität“, so der Komponist.
Jan glaubt an die verbindende Kraft der Musik. Deshalb ist ein Lied für ihn immer mehr als nur ein Lied. Es ist seine Art, Geschichten zu erzählen – kleine und große. Es geht um Liebe, Trauer, Hass, Hoffnung, Veränderung oder Glück – es gibt keine Grenzen. Und es geht um große Gefühle und das Leben, das viele Facetten hat.
Die Melodien von „JEYY“ beginnen meist auf dem Klavier. Die Musikproduktionen entstehen in Jans Berliner Studio mit Musiker*innen aus der ganzen Welt. In seinen Klangwelten vereint „JEYY“ auf charakteristische Weise elektronische Elemente und kreiert Kompositionen, die Tanzrhythmen nahtlos mit emotionalen Stimmungen verschmelzen lassen.

Sureilla (shur-ILL-uh) ist das Soloprojekt einer kanadischen Sängerin und Songwriterin als unabhängige Künstlerin. Sie schreibt, produziert und performt die unter diesem Künstlenamen. Als Teenager begann sie in der kanadischen Kleinstadt Nova Scotia mit dem Schreiben und Produzieren von Musik als emotionales Ventil. Sureilla spielt zudem mit ihrer Punkband „Mermaid Island“ Shows in Los Angeles und ist als Schauspielerin/Sängerin in Filmen und im Fernsehen aufgetreten.
Im Film „Under The Silver Lake“ hat sie an der Seite der „Silversun Pickups“ eine Coverversion von „To Sir With Love“ gesungen. Außerdem war sie an der Seite von „Meat Loaf“, „Minnie Driver“ und „Olivia Newton-John“ auf Filmsoundtracks zu hören.

Über die Titel:

Über den Titel „Last Hope Signal“ sagt Liliia Chernyshova: „Dies ist ein emotional tiefgehendes Werk, das die Hörer auf eine Reise von Verzweiflung zu unerwarteter Hoffnung mitnimmt.“ Die Komposition erzählt die Geschichte einer Raumfahrerin, die sich nach einer Katastrophe in absoluter Isolation wiederfindet. Sie hat ihre Heimat, ihr Zuhause verloren und verbringt 378 Tage in Einsamkeit und Verzweiflung auf einem kalten, kahlen Planeten.
Das Werk beginnt mit einem leisen, kaum wahrnehmbaren Signal, das die anfängliche Un-sicherheit und das schwache Aufblitzen von Hoffnung widerspiegelt. Dieses Signal wird allmählich lauter und intensiver, unterstützt von immer mehr Instrumenten, die die innere Freude und die wachsende Hoffnung der Raumfahrerin verstärken. Mit zunehmender Lautstärke und Komplexität des Signals wächst auch die emotionale Intensität der Musik. Die anfängliche Verzweiflung und das Gefühl des Verlorenseins weichen einem aufkeimenden Gefühl der Hoffnung und der Möglichkeit einer Rettung. Die Klänge spiegeln die innere Wandlung der Protagonistin wider, die von der Hilflosigkeit zur freudigen Erwartung übergeht.
Der Höhepunkt des Werkes wird durch die plötzliche Erscheinung einer riesigen Sphäre erreicht, dargestellt durch eine ergreifende, majestätische Melodie. Die Freude und das Erstaunen der Raumfahrerin, als sie aus ihrem Schiff tritt und die unglaubliche Erscheinung vor ihren Augen sieht, werden durch eine kraftvolle, orchestrale Klanglandschaft eingefangen.

Der Titel Unbreakable“ wurde ebenfalls von Liliia Chernyshova komponiert. „Dieses Werk thematisiert die unzerstörbare Natur des menschlichen Wesens in allen Dimensionen und Welten. Es vermittelt die Botschaft, dass unsere innere Stärke stets präsent ist und wir zu weit mehr fähig sind, als wir uns vorstellen können“, so die Komponistin.
Das Werk beginnt mit einer tiefen, resonanten Melodie, die die Grundfesten menschlicher Stärke und Beständigkeit symbolisiert. Nach dieser einleitenden Passage beginnt das Hauptthema, das die innere Kraft des Menschen präsentiert. Dieses Thema wird im Orchester immer stärker und voller, wobei sich die verschiedenen Instrumentengruppen nach und nach einbringen und zu einem kraftvollen, harmonischen Ganzen verschmelzen. „Die Melodie wächst an Intensität und Komplexität, welche die aufblühende innere Stärke und Entschlossenheit symbolisieren sollen“, erläutert Liliia.
Das Werk ist in mehrere Teile gegliedert, die verschiedene Lebensphasen symbolisieren. Diese Teile spiegeln die unterschiedlichen Aspekte des menschlichen Lebens wider – Zeiten, in denen man für seine Prinzipien und Werte kämpfen muss, und Zeiten, in denen man sich zurückzieht, um neue Kraft zu tanken. Ein Teil des Werkes ist geprägt von dynamischen Rhythmen und energiegeladenen Harmonien, die den Kampf und die Entschlossenheit darstellen, mit der man seine Ziele und Ideale verteidigt. Liliia nutzt ein breites Spektrum an Instrumenten, um die Intensität und den unaufhaltsamen Willen des Menschen zu betonen.
In den letzten Momenten des Werkes kehrt die ursprüngliche Melodie zurück, jedoch in einer helleren, strahlenderen Form. Diese Transformation verdeutlicht, dass die innere Stärke nicht nur unzerstörbar ist, sondern auch wachsen, sich weiterentwickeln kann. Die abschließenden Töne verkörpern eine befreite und ermächtigte Seele, die sich ihrer eigenen Unzerstörbarkeit bewusst geworden ist.

Über seinen Titel „Wrong“ sagt Jan Heymel: „Der Song vermittelt die Botschaft, dass man trotz schmerzhafter Erinnerungen und dunkler Zeiten Hoffnung und Stärke durch eine andere Person finden kann, die einem zeigt, dass der Verstand und die Stimme mächtige Werkzeuge sind.“ Es gehe um die Sehnsucht nach intensiven, befreienden Erlebnissen, ähnlich einer Achterbahnfahrt oder einer Motorradtour, um die Dunkelheit zu überwinden und den besten Moment seines Lebens zu erleben.
Jan hatte zunächst eine musikalische Idee im Kopf: einen langsamen Beat und atmosphärische Gitarren. Er wollte einen Song kreieren, der nicht hektisch, aber dennoch tanzbar ist. Dabei versuchte er stets, möglichst viele organische Instrumente einzusetzen. In diesem Stück sind es vor allem die Gitarren, später kommen kurz Streicher hinzu. Die „Vocal Chops“ im Refrain dienen als musikalisches Stilmittel, um einen besonderen „Vibe“ zu erzeugen.
„Als ich den Song fertig produziert hatte, fehlten mir noch der textliche Inhalt und eine Gesangsstimme. Da kam mir Sureilla in den Sinn“, erklärt Jan. Ihre Musik sei im Indie-Genre angesiedelt. Trotz des Genre-Unterschiedes fand er, dass ihre Stimme hervorragend zu „Wrong“ passen würde, und schickte ihr den Song. Einige Wochen später war „Wrong“ als kompletter Song fertig. Für den Text ließ Jan der Songwriterin Sureilla völlige künstlerische Freiheit. Es sei ihm wichtig, dass andere Künstler ihre eigenen Geschichten in seiner Musik finden und selbst interpretieren können, denn das verleihe dem Werk eine besondere Tiefe und Vielfalt.

Wir wünschen  viel Spaß und tolle Hörerlebnisse!

ECSA-Playlist: drei Songs von Composers Club Mitgliedern

Wir haben unsere Mitglieder um  Beiträge für die ECSA-Playlist (European Composer and Songwriter Alliance) „Discover ECSA’s music creator” gebeten. In diesem Jahr lautete das Thema „Melodies of the Future”. Unsere Mitglieder haben es der Jury mit den eingereichten Titeln nicht leicht gemacht, denn die Songs und Kompositionen waren beeindruckend und hatten eine große Bandbreite unterschiedlichster Stile. Wir freuen uns, nun mitteilen zu können, dass seit dem 21. Juni 2023 drei Songs von CC-Mitgliedern in der ECSA-Playlist (Spotify und Apple Music) öffentlich zu hören sind:

Must Be The Ocean (David Cambrin, Komponist und Produzent)
Stop Fighting (Eckes Malz, Komponist und Produzent)
The Hatch (Rawtekk: Stefan & Christine Westphal, Komponisten und Produzenten)

Über die Titel:
Über den Pop-/Folk-Titel Must Be The Ocean sagt David Cambrin: „Das Lied wurde von meiner Heimatstadt Vancouver (Kanada) inspiriert, insbesondere vom Bezirk Kitsilano an der Pazifikküste. Vom Strand aus sieht man die herrlichen Berge, das Meer und den strahlend blauen Himmel der Westküste.“ Der Text des Songs beschreibt jemanden, der sich an einem neuen Tag danach sehnt, rauszugehen, während jemand anderes im selben Bett gerne etwas mehr Schlaf hätte. „Der Titel Must be the Ocean ist als Antwort auf die Frage gedacht: Was ist das für ein fernes Geräusch oder dieser salzige Geruch? Es muss der Ozean sein!“, führt Cambrin weiter aus. Das Lied habe er aber tatsächlich geschrieben, als er in einem Hotel in Seefeld (österreichische Alpen) Musik gemacht hat. „Der Ozean auf dem Titelbild ist der Atlantik an der Westküste Irlands, an der ich mit meiner treuen Little-Martin-Gitarre auf dem Rücken unterwegs bin“, so Cambrin.

Stop Fighting von Eckes Malz ist musikalisch sehr gegensätzlich. Der recht aggressive Anfang mit scharfen Bläsern und hartem Groove steht für Kampf und Selbstbehauptung um jeden Preis und damit im Kontrast zum friedlichen Klavier-Thema. Im Laufe des Stückes vereinigen sich die Gegensätze unter der Leitung des friedlichen Themas. Stop Fighting ist in der Zeit der Produktion des Albums Xiquembo unter dem Projektnamen Eccomoreno entstanden“, erklärt Eckes Malz. „Mitten in der Trennung einer langjährigen und intensiven Beziehung gab es einige Auseinandersetzungen. Ruhe und Frieden waren mein großes Bedürfnis – so kam ich auf den Titel.“, führt er weiter aus. Immer wieder stelle er zudem fest, dass etwas, das sich im kleinen Kreis abspielt, im Großen genau so stattfindet – siehe die aktuelle Weltpolitik. Für Eckes Malz ist es dringend an der Zeit auszurufen: „Stop Fighting! Go for peace!!

Der Titel The Hatch vom Album Here’s To Them stammt aus der Feder von Stefan und Christine Westphal. Zusammen bilden sie das elektronische Alias Rawtekk. Bei Rawtekk sind Produktion und Sound Design essentielle Bestandteile ihrer künstlerischen Ausdrucksform und gehen nahtlos ineinander über. Sie arbeiten grundsätzlich nie mit Samples oder Sound-Libraries, da dies ihrer Ansicht nach nichts mit Sound Design zu tun. Stattdessen kreieren sie für jedes Werk alle Sounds und Beats von Grund auf neu. „Wir lieben es, zu überraschen, auszubrechen und präzise zu arbeiten. Mal kraftvoll, schnell wie bei The Hatch, mal getragen wie bei anderen Songs auf dem Album Here’s To Them“, erläutert Stefan Westphal.
Auch prägnante Lyrics und unkonventioneller Gesang sind wichtige Elemente ihrer Kompositionen. „Bei The Hatchgeht es um das Ideal der Wahrhaftigkeit, einer tiefen Verbindung und gegenseitiger Wertschätzung zwischen zwei Protagonisten, in einer bedrohlichen Welt voller Chaos. Sie haben für sich einen sicheren Ort namens At the Hatchgefunden. Der Kuss repräsentiert den Sieg der Liebe und Empathie über den von Missgunst, Hass und Gleichgültigkeit motivierten Angriff von außen. Das Wort Victory schlägt eine Brücke zu der übergeordneten Erzählung der Soldaten in einer Welt des Krieges und der Zerstörungswut des Menschen gegen sich selbst“, führt Stefan Westphal weiter aus.

Über die Komponisten:
David Cambrin wurde in Prince Rupert an der Nordwestküste Kanadas geboren und wuchs in Vancouver auf. Im Alter von 19 Jahren war er bereits Vollzeitmusiker und 1989 zog ihn die Muse mit einem One-Way-Ticket nach Europa. Er fing in London an und trat auf, wann immer er konnte, bis er das tolle Angebot bekam, ein langes Engagement in West-Berlin zu spielen. Als die Mauer fiel, änderte sich alles, und er ließ mich für viele Jahre dort nieder. Seit 2007 lebt der Musiker und Komponist in Baden-Baden und tritt viel in Bars und Hotels in Baden-Baden aber auch immer noch Berlin auf.

Eckes Malz wurde als Eckart Volker Malz 1962 in Bad Dürkheim geboren und wuchs bis zum 13. Lebensjahr ausschließlich mit Brahms, Schubert, Tschaikowsky, Beethoven, Bach, Smetana, Mozart und Dvorak auf. Sein Großvater mütterlicherseits war Musiklehrer und Komponist, der Vater Autodidakt an Klavier, Gitarre und Akkordeon. Bereits im Alter von neun Jahren erhielt Eckes Malz Unterricht in Harmonielehre, Tonsatz und Gehörbildung sowie mit elf Jahren dann Werkanalyse- und Interpretation. Er lernte Flöte, Klavier, Geige und Schlagzeug – oftmals mit wenig Noten und viel Gehör.
Nach den langen Jahren der Klassik kam ihm die Entdeckung „archaischer Musik“ einem Erdbeben gleich. Progressive Rock, modaler Jazz und schreiender Gospel stellten genau die musikalischen Elemente nach vorne, die in der Klassik eher versteckt und verschlüsselt blieben. In seiner ersten Band Pentagram, die er mit 14 Jahren gründete, wurden ausschließlich von ihm komponierte Stücke gespielt, die all diese Einflüsse zu Gehör brachten. Der Musiker und Komponist spielte in diversen Bands (z. B. Six was Nine), machte eine Klavierbau-Lehre, arbeitete für unterschiedlichste Theater (u. a. D/A/CH) als Bühnenmusiker und Komponist.
Zudem fand Eckes Malz Zeit für Meisterkurse in Tonsatz/Harmonielehre/Werkanalyse bei G. Weiss-Wehmeyer, absolvierte ein Gaststudium an der Musikhochschule Köln sowie BigBand-Arrangements bei P. Herbolzheimer und Bob Mintzer.
1990 gründete der musikalische Allrounder mit Biber Gullatz die First Take Studios. Es folgten Kompositionen für zahlreiche TV-und Kinofilme, Serien (ARD, ZDF, SAT1 und RTL) sowie weitere Theaterstücke, Musik für Kinderhörspiele (Maus, Boom Media, Ökotopia-Verlag u.a.). Außerdem gab es zahlreiche Live-Auftritte im In-und Ausland mit Freddy Wonder, De-Phazz, Six was Nine (u. a. USA, Italien, Spanien, Argentinien, Tunesien, Ägypten, Griechenland, Russland, Polen, Schweiz, Frankreich).
Seit 2000 betreibt Eckes Malz sein eigenes Studio in Köln: Komposition weiterer Kino-und TV-Filmmusiken, Musik für Dokumentarfilme, Imagefilme, TV-und Kino-Werbespots, Audio-Logos, Web-Kampagnen, Mulitimedia-Shows, Komposition und Arrangements für großes Orchester (u. a. Philharmonic Wonders, Söhne Mannheims). 2010 folgten CD-Veröffentlichungen Eccomoreno – Xiquembo und die Mitwirkung auf Veröffentlichungen verschiedener Künstler und Compilations (u. a. De-Phazz, Lydie Auvray, Klassik-Lounge, Vibration de Paris, Baumgartner-Joo Kraus) Seit 2017 arbeitet Eckes Malz auch immer wieder in seinem kleinen Solymar-Studio in Andalusien.

Das Projekt Rawtekk der beiden Hamburger Sounddesigner Stefan und Christine Westphal wurde Anfang der 2000er Jahre ins Leben gerufen. In den nächsten Jahren veröffentlichte das Duo Songs im technisch orientierten Drum’n’Bass-Stil und festigte seinen Platz in der Szene mit seinem 2013 erschienenen Debütalbum Sprouted and Formed, das auf dem Hospital Records-Ableger Med School erschien. Mit dem Album schlug Rawtekk eine neue Richtung ein, indem das Duo experimentelle Sounddesign-Arbeit mit Drum’n’Bass und Dubstep vermischte. Rawtekk kehrten ins Studio zurück, um ihr zweites Album Here’s to Them aufzunehmen. Das für Mitte 2016 geplante Album wurde durch das heftige Drum’n’Bass-Workout Harbour eingeleitet. 2018 legten Rawtekk die Messlatte mit einer EP auf Med School, die Remixe von geschätzten Künstlern wie Disprove, Joe Ford, Woulg & Lbardsley und Audeka enthielt, noch einmal höher. Mit dieser Veröffentlichung festigte das Duo seinen Ruf als Meister der Neuerfindung und musikalischen Innovation. Darüber hinaus bewies ihr Remix Telefunken Lizard Filter für London Elektricity ihre Fähigkeit, bestehende Werke neu zu interpretieren. In letzter Zeit hat Rawtekk zwei monumentale Projekte in Angriff genommen. Unter dem Namen Couvade Records sorgten sie mit der Ankündigung der Rawtekk History Collection, die 15 Alben umfasst, für Aufsehen. Unter dem Namen Noise Design haben Stefan und Christine Westphal Pläne für monatliche Sample-Pack-Veröffentlichungen ab Juni 2023 vorgestellt. Dieses Vorhaben ermöglicht es aufstrebenden Künstlern, ihre eigenen Kreationen mit Rawtekks unverkennbarem Flair zu versehen. Gleichzeitig haben Rawtekk mit Hingabe an ihrem mit Spannung erwarteten neuen Album gearbeitet, das Anfang 2024 erscheinen soll. Durch akribisches Experimentieren und klangliche Erkundung wollen sie eine transformative musikalische Erfahrung liefern, die Grenzen überschreitet und das Publikum einmal mehr in ihren Bann zieht.

Über die ECSA-Playlist:
Nach der Premiere im vergangenen Jahr hat die ECSA ihre neue Playlist „Discover ECSA’s music creators“ am 21. Juni 2023 im Rahmen des Weltmusiktags veröffentlicht. Die Playlist ist eine Sammlung von Kompositionen und Liedern der ECSA-Mitgliedsorganisationen aus 13 Ländern. Ziel ist es, europäische Komponisten und Songwriter zu fördern und ihre Bekanntheit in der breiten Öffentlichkeit zu steigern. Das diesjährige Thema lautet „Melodies of the Future“. In der heutigen Welt spiegelt sich die Zukunft mehr denn je in der Musik wider. In Zeiten, in denen viele auf Veränderungen hoffen (z. B. Klimawandel, soziale Gerechtigkeit oder Krieg), finden sich in vielen Liedern Zeichen des Optimismus, der Widerstandsfähigkeit und des Glaubens an ein besseres Morgen. Gleichzeitig stützt sich das Musikschaffen von heute mehr denn je auf die neuesten Innovationen, vermischt Genres und überschreitet die Grenzen neuer Technologien. Die Technologie prägt die Zukunft der Musik in noch nie dagewesener Weise.

Das Thema spiegelt sich in der diesjährigen Playlist in einer Vielzahl verschiedener Genres wider: Pop, zeitgenössische Musik, Jazz, Rock usw. Hört euch die Playlist an erfahrt, wie die Zukunft in verschiedenen Texten, Stimmungen oder Musikproduktionen wiederkehrt. Lasst eurer Fantasie und Interpretation freien Lauf!

Wir wünschen euch viel Spaß und tolle Hörerlebnisse!

Mit vielen Grüßen aus der Geschäftsstelle
Patricia Bochmann