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Wir haben unsere Mitglieder um  Beiträge für die ECSA-Playlist (European Composer and Songwriter Alliance) „Discover ECSA’s music creator” gebeten. In diesem Jahr lautete das Thema „Melodies of the Future”. Unsere Mitglieder haben es der Jury mit den eingereichten Titeln nicht leicht gemacht, denn die Songs und Kompositionen waren beeindruckend und hatten eine große Bandbreite unterschiedlichster Stile. Wir freuen uns, nun mitteilen zu können, dass seit dem 21. Juni 2023 drei Songs von CC-Mitgliedern in der ECSA-Playlist (Spotify und Apple Music) öffentlich zu hören sind:

Must Be The Ocean (David Cambrin, Komponist und Produzent)
Stop Fighting (Eckes Malz, Komponist und Produzent)
The Hatch (Rawtekk: Stefan & Christine Westphal, Komponisten und Produzenten)

Über die Titel:
Über den Pop-/Folk-Titel Must Be The Ocean sagt David Cambrin: „Das Lied wurde von meiner Heimatstadt Vancouver (Kanada) inspiriert, insbesondere vom Bezirk Kitsilano an der Pazifikküste. Vom Strand aus sieht man die herrlichen Berge, das Meer und den strahlend blauen Himmel der Westküste.“ Der Text des Songs beschreibt jemanden, der sich an einem neuen Tag danach sehnt, rauszugehen, während jemand anderes im selben Bett gerne etwas mehr Schlaf hätte. „Der Titel Must be the Ocean ist als Antwort auf die Frage gedacht: Was ist das für ein fernes Geräusch oder dieser salzige Geruch? Es muss der Ozean sein!“, führt Cambrin weiter aus. Das Lied habe er aber tatsächlich geschrieben, als er in einem Hotel in Seefeld (österreichische Alpen) Musik gemacht hat. „Der Ozean auf dem Titelbild ist der Atlantik an der Westküste Irlands, an der ich mit meiner treuen Little-Martin-Gitarre auf dem Rücken unterwegs bin“, so Cambrin.

Stop Fighting von Eckes Malz ist musikalisch sehr gegensätzlich. Der recht aggressive Anfang mit scharfen Bläsern und hartem Groove steht für Kampf und Selbstbehauptung um jeden Preis und damit im Kontrast zum friedlichen Klavier-Thema. Im Laufe des Stückes vereinigen sich die Gegensätze unter der Leitung des friedlichen Themas. Stop Fighting ist in der Zeit der Produktion des Albums Xiquembo unter dem Projektnamen Eccomoreno entstanden“, erklärt Eckes Malz. „Mitten in der Trennung einer langjährigen und intensiven Beziehung gab es einige Auseinandersetzungen. Ruhe und Frieden waren mein großes Bedürfnis – so kam ich auf den Titel.“, führt er weiter aus. Immer wieder stelle er zudem fest, dass etwas, das sich im kleinen Kreis abspielt, im Großen genau so stattfindet – siehe die aktuelle Weltpolitik. Für Eckes Malz ist es dringend an der Zeit auszurufen: „Stop Fighting! Go for peace!!

Der Titel The Hatch vom Album Here’s To Them stammt aus der Feder von Stefan und Christine Westphal. Zusammen bilden sie das elektronische Alias Rawtekk. Bei Rawtekk sind Produktion und Sound Design essentielle Bestandteile ihrer künstlerischen Ausdrucksform und gehen nahtlos ineinander über. Sie arbeiten grundsätzlich nie mit Samples oder Sound-Libraries, da dies ihrer Ansicht nach nichts mit Sound Design zu tun. Stattdessen kreieren sie für jedes Werk alle Sounds und Beats von Grund auf neu. „Wir lieben es, zu überraschen, auszubrechen und präzise zu arbeiten. Mal kraftvoll, schnell wie bei The Hatch, mal getragen wie bei anderen Songs auf dem Album Here’s To Them“, erläutert Stefan Westphal.
Auch prägnante Lyrics und unkonventioneller Gesang sind wichtige Elemente ihrer Kompositionen. „Bei The Hatchgeht es um das Ideal der Wahrhaftigkeit, einer tiefen Verbindung und gegenseitiger Wertschätzung zwischen zwei Protagonisten, in einer bedrohlichen Welt voller Chaos. Sie haben für sich einen sicheren Ort namens At the Hatchgefunden. Der Kuss repräsentiert den Sieg der Liebe und Empathie über den von Missgunst, Hass und Gleichgültigkeit motivierten Angriff von außen. Das Wort Victory schlägt eine Brücke zu der übergeordneten Erzählung der Soldaten in einer Welt des Krieges und der Zerstörungswut des Menschen gegen sich selbst“, führt Stefan Westphal weiter aus.

Über die Komponisten:
David Cambrin wurde in Prince Rupert an der Nordwestküste Kanadas geboren und wuchs in Vancouver auf. Im Alter von 19 Jahren war er bereits Vollzeitmusiker und 1989 zog ihn die Muse mit einem One-Way-Ticket nach Europa. Er fing in London an und trat auf, wann immer er konnte, bis er das tolle Angebot bekam, ein langes Engagement in West-Berlin zu spielen. Als die Mauer fiel, änderte sich alles, und er ließ mich für viele Jahre dort nieder. Seit 2007 lebt der Musiker und Komponist in Baden-Baden und tritt viel in Bars und Hotels in Baden-Baden aber auch immer noch Berlin auf.

Eckes Malz wurde als Eckart Volker Malz 1962 in Bad Dürkheim geboren und wuchs bis zum 13. Lebensjahr ausschließlich mit Brahms, Schubert, Tschaikowsky, Beethoven, Bach, Smetana, Mozart und Dvorak auf. Sein Großvater mütterlicherseits war Musiklehrer und Komponist, der Vater Autodidakt an Klavier, Gitarre und Akkordeon. Bereits im Alter von neun Jahren erhielt Eckes Malz Unterricht in Harmonielehre, Tonsatz und Gehörbildung sowie mit elf Jahren dann Werkanalyse- und Interpretation. Er lernte Flöte, Klavier, Geige und Schlagzeug – oftmals mit wenig Noten und viel Gehör.
Nach den langen Jahren der Klassik kam ihm die Entdeckung „archaischer Musik“ einem Erdbeben gleich. Progressive Rock, modaler Jazz und schreiender Gospel stellten genau die musikalischen Elemente nach vorne, die in der Klassik eher versteckt und verschlüsselt blieben. In seiner ersten Band Pentagram, die er mit 14 Jahren gründete, wurden ausschließlich von ihm komponierte Stücke gespielt, die all diese Einflüsse zu Gehör brachten. Der Musiker und Komponist spielte in diversen Bands (z. B. Six was Nine), machte eine Klavierbau-Lehre, arbeitete für unterschiedlichste Theater (u. a. D/A/CH) als Bühnenmusiker und Komponist.
Zudem fand Eckes Malz Zeit für Meisterkurse in Tonsatz/Harmonielehre/Werkanalyse bei G. Weiss-Wehmeyer, absolvierte ein Gaststudium an der Musikhochschule Köln sowie BigBand-Arrangements bei P. Herbolzheimer und Bob Mintzer.
1990 gründete der musikalische Allrounder mit Biber Gullatz die First Take Studios. Es folgten Kompositionen für zahlreiche TV-und Kinofilme, Serien (ARD, ZDF, SAT1 und RTL) sowie weitere Theaterstücke, Musik für Kinderhörspiele (Maus, Boom Media, Ökotopia-Verlag u.a.). Außerdem gab es zahlreiche Live-Auftritte im In-und Ausland mit Freddy Wonder, De-Phazz, Six was Nine (u. a. USA, Italien, Spanien, Argentinien, Tunesien, Ägypten, Griechenland, Russland, Polen, Schweiz, Frankreich).
Seit 2000 betreibt Eckes Malz sein eigenes Studio in Köln: Komposition weiterer Kino-und TV-Filmmusiken, Musik für Dokumentarfilme, Imagefilme, TV-und Kino-Werbespots, Audio-Logos, Web-Kampagnen, Mulitimedia-Shows, Komposition und Arrangements für großes Orchester (u. a. Philharmonic Wonders, Söhne Mannheims). 2010 folgten CD-Veröffentlichungen Eccomoreno – Xiquembo und die Mitwirkung auf Veröffentlichungen verschiedener Künstler und Compilations (u. a. De-Phazz, Lydie Auvray, Klassik-Lounge, Vibration de Paris, Baumgartner-Joo Kraus) Seit 2017 arbeitet Eckes Malz auch immer wieder in seinem kleinen Solymar-Studio in Andalusien.

Das Projekt Rawtekk der beiden Hamburger Sounddesigner Stefan und Christine Westphal wurde Anfang der 2000er Jahre ins Leben gerufen. In den nächsten Jahren veröffentlichte das Duo Songs im technisch orientierten Drum’n’Bass-Stil und festigte seinen Platz in der Szene mit seinem 2013 erschienenen Debütalbum Sprouted and Formed, das auf dem Hospital Records-Ableger Med School erschien. Mit dem Album schlug Rawtekk eine neue Richtung ein, indem das Duo experimentelle Sounddesign-Arbeit mit Drum’n’Bass und Dubstep vermischte. Rawtekk kehrten ins Studio zurück, um ihr zweites Album Here’s to Them aufzunehmen. Das für Mitte 2016 geplante Album wurde durch das heftige Drum’n’Bass-Workout Harbour eingeleitet. 2018 legten Rawtekk die Messlatte mit einer EP auf Med School, die Remixe von geschätzten Künstlern wie Disprove, Joe Ford, Woulg & Lbardsley und Audeka enthielt, noch einmal höher. Mit dieser Veröffentlichung festigte das Duo seinen Ruf als Meister der Neuerfindung und musikalischen Innovation. Darüber hinaus bewies ihr Remix Telefunken Lizard Filter für London Elektricity ihre Fähigkeit, bestehende Werke neu zu interpretieren. In letzter Zeit hat Rawtekk zwei monumentale Projekte in Angriff genommen. Unter dem Namen Couvade Records sorgten sie mit der Ankündigung der Rawtekk History Collection, die 15 Alben umfasst, für Aufsehen. Unter dem Namen Noise Design haben Stefan und Christine Westphal Pläne für monatliche Sample-Pack-Veröffentlichungen ab Juni 2023 vorgestellt. Dieses Vorhaben ermöglicht es aufstrebenden Künstlern, ihre eigenen Kreationen mit Rawtekks unverkennbarem Flair zu versehen. Gleichzeitig haben Rawtekk mit Hingabe an ihrem mit Spannung erwarteten neuen Album gearbeitet, das Anfang 2024 erscheinen soll. Durch akribisches Experimentieren und klangliche Erkundung wollen sie eine transformative musikalische Erfahrung liefern, die Grenzen überschreitet und das Publikum einmal mehr in ihren Bann zieht.

Über die ECSA-Playlist:
Nach der Premiere im vergangenen Jahr hat die ECSA ihre neue Playlist „Discover ECSA’s music creators“ am 21. Juni 2023 im Rahmen des Weltmusiktags veröffentlicht. Die Playlist ist eine Sammlung von Kompositionen und Liedern der ECSA-Mitgliedsorganisationen aus 13 Ländern. Ziel ist es, europäische Komponisten und Songwriter zu fördern und ihre Bekanntheit in der breiten Öffentlichkeit zu steigern. Das diesjährige Thema lautet „Melodies of the Future“. In der heutigen Welt spiegelt sich die Zukunft mehr denn je in der Musik wider. In Zeiten, in denen viele auf Veränderungen hoffen (z. B. Klimawandel, soziale Gerechtigkeit oder Krieg), finden sich in vielen Liedern Zeichen des Optimismus, der Widerstandsfähigkeit und des Glaubens an ein besseres Morgen. Gleichzeitig stützt sich das Musikschaffen von heute mehr denn je auf die neuesten Innovationen, vermischt Genres und überschreitet die Grenzen neuer Technologien. Die Technologie prägt die Zukunft der Musik in noch nie dagewesener Weise.

Das Thema spiegelt sich in der diesjährigen Playlist in einer Vielzahl verschiedener Genres wider: Pop, zeitgenössische Musik, Jazz, Rock usw. Hört euch die Playlist an erfahrt, wie die Zukunft in verschiedenen Texten, Stimmungen oder Musikproduktionen wiederkehrt. Lasst eurer Fantasie und Interpretation freien Lauf!

Wir wünschen euch viel Spaß und tolle Hörerlebnisse!

Mit vielen Grüßen aus der Geschäftsstelle
Patricia Bochmann