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22. Mai 2014 
Liebe Mitglieder,
 
bekanntlich ist bei der GEMA-Mitgliederversammlung im Zuge der neuen Rundfunkverteilung die Einführung von „Kulturfaktoren“ für den Hörfunk beschlossen worden. Es fällt auf, dass für Wellen des öffentlich-rechtlichen Hörfunks durchschnittlich deutlich höhere Faktoren vorgesehen sind als für private Radiosender. Um herauszufinden, in welchem Umfang eine Umverteilung vom privaten Radio hin zum öffentlich-rechtlichen Radio stattfindet, haben wir den Vorstand der GEMA um Beantwortung folgender Fragen gebeten:
 
Fragen des Composers Club:
 
1.) Wie hoch wären die prognostizierten Verteilungssummen für den öffentlich-rechtlichen Hörfunk und für den privaten Hörfunk ohne Anwendung der Kulturfaktoren?
 
2.) Wie hoch sind die prognostizierten Verteilungssummen für den öffentlich-rechtlichen Hörfunk und für den privaten Hörfunk mit Anwendung der Kulturfaktoren?
 
Die GEMA antwortet: 
 
„Vorausgeschickt, dass wir für die Ermittlung dieser Zahlen die Daten der auf Basis der Daten des Geschäftsjahres 2012 durchgeführten Testabrechnung herangezogen haben, die insoweit lediglich eine Annäherung darstellen kann und zudem die letzten Verfeinerungen am Modell in diese Kalkulation nicht einbezogen wurden, haben wir dazu folgendes Zahlenszenario vorliegen:

 1.) Verteilungssummen (Testabrechnung) für den öffentlich-rechtlichen Hörfunk und für den privaten Hörfunk ohne Anwendung der Kulturfaktoren 
            –           öffentlich-rechtlicher Hörfunk: 46,1 Mio EUR 
            –           privater Hörfunk: 41,3 Mio EUR
 
2.) Verteilungssummen (Testabrechnung) für den öffentlich-rechtlichen Hörfunk und für den privaten Hörfunk unter Anwendung der Kulturfaktoren
            –           öffentlich-rechtlicher Hörfunk: 61,7 Mio EUR
            –           privater Hörfunk: 25,7 Mio EUR“

 
Das bedeutet, dass die neuen Kulturfaktoren folgende Umverteilung bewirken:
 
            –           Die Verteilungssumme für den öffentlich-rechtlichen Hörfunk steigt um 33,8% 
            –           Die Verteilungssumme für den privaten Hörfunk sinkt um 37,8%

 
Berücksichtigt man darüber hinaus den 10%-Abzug für Kulturelles und Soziales, so errechnet sich eine Reduzierung der Verteilungssumme für den privaten Hörfunk von ca. 43%. Oder anders ausgedrückt: 
 
Privates Radio:          Von zu verteilenden 100,- Euro bleiben durchschnittlich 57,- Euro übrig.
Öff.-rechtl. Radio:    Aus 100,- Euro werden in der Verteilung trotz des 10%-Abzugs durchschnittlich 120,- Euro. 

 
Wir möchten darauf hinweisen, dass der CC eine kulturelle Förderung grundsätzlich befürwortet. Es stellt sich allerdings die Frage, in welcher Höhe eine Umverteilung zu diesem Zweck angemessen ist. 
 
Um die Meinung möglichst vieler CC-Mitglieder zu dieser Problematik zu erfahren, werden wir in den nächsten Tagen einen Online-Fragebogen „Umverteilung durch Kulturfaktoren“ an Euch alle verschicken. Bitte beteiligt Euch zahlreich an der Umfrage!
 
Euer Vorstand