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von John Groves und Oliver Heuss

Liebe Mitglieder,

der diesjährige German Filmmusic Day in Cannes fand dieses Jahr ganz im Herzen des Festivals, in direkter Nachbar­schaft zu den Festivalgebäuden an der Croisette statt.

Er war gut besucht und professionell organisiert von den Kollegen von Soundtrack Cologne, in Kooperation mit allen wichtigen Deutschen und Europäischen Komponisten-Verbänden (DEFKOM/DKV, Composers Club, media music e.V., ÖKB, ECSA (European Composer and Songwriter Alliance), sowie BR filmtonart).

Besonders erfreulich war die Anwesenheit des Präsidenten der FERA (Federation of European Film Directors) Hakan Bjerking.

Nach den Grußworten sämtlicher Repräsentanten führte John Groves (Präsident Composers Club) als Gastgeber durch den Tag.

Der Keynote-Sprecher war Oscar-Preisträger Jan Kaczmarek. In einer leidenschaftlichen Rede beschwor er den gegenseitigen Respekt und das Vertrauen zwischen Filmkomponist und Regisseur. In letzter Zeit beobachte er gelegentlich ein Schwinden des Vertrauens in die Arbeit und Beratungsfähigkeit von Filmkomponisten. Als eine mögliche Ursache dafür wurde im anschließenden Gespräch unter anderem der steigende systematische Druck von Redaktionen auf Regisseure ausgemacht.

Dieses Thema wurde nach der Netzwerkpause auch auf dem von Oliver Heuss moderierten ECSA/FERA-Panel aufgegriffen. Thema: „Discussing the director-composer partnership“

Die Gesprächsrunde mit Regisseurin Lone Scherfig (DK), den Komponisten Kasper Winding (DK) und Jean-Michel Bernard (F) war in guter Plauderlaune, und so konnten die Anwesenden einige interessante Details zur Zusammenarbeit von Regisseur und Komponist erfahren.

Kasper Windings Film „The Salvation“ lief noch am Abend im Wettbewerb, und seine Arbeitsweise an diesem Western, sowie sein Umgang mit Genre-Klischees war ebenfalls ein fruchtbares Thema.

Aus L.A. wurde dann der diesjährige LOLA-Preisträger (Beste Filmmusik) Matthias Weber per Skype zugeschaltet. Das Interview zur Arbeitsweise an dem Gewinnerfilm „Das finstere Tal“ und über seine Zusammenarbeit mit Regisseur Andreas Prochaska wurde zwar teilweise durch Technik-Aussetzer unterbrochen, blieb aber insgesamt sehr spannend.

Anschließend stellten die Kollegen Alexander Kukelka und Peter Janda vom Österreichischen Komponistenverbund die Gewinner (Beste Musik) des Österreichischen Filmpreises 2014 vor.

Ebenfalls aus Österreich kommt das „Max Steiner Orchester Wien“, das sich als Auftragsorchester speziell für Filmmusik präsentierte und sich als Alternative zwischen Berlin und Bratislava positionieren möchte.

Interessierte Kollegen können sich an die Geschäftsführerin Natalia Villanueva-Garcia wenden: www.themaxsteinerorchestra.com

Einen weiteren Höhepunkt stellten die Case Studies von drei Filmkomponisten und ihren aktuellen Kinoproduktionen dar:

  • Beckmann erläuterte seine Arbeitsweise zum Kino-Hit „F*ck you, Goethe“. Interessant hier, die Zusammenarbeit mit Hip Hop – Musikern.
  • Oliver Heuss präsentierte seinen Score zum preisgekrönten Arthaus-Film „Si-o-se Pol“ und den Stop-Motion Film „Kara“ (in Produktion).
  • Ralf Wengenmayr erzählte zusammen mit Milena Fessmann (Music Supervisor) von den Herausforderungen, die Internationale Co- Produktionen wie „Love, Rosie“ mit sich bringen, und er hatte ein Orchesterbeispiel aus seinem Score dabei.

(Der abschließende Empfang ging dann nahtlos in weitere wilde Feierei über.)

Großen Dank an Michael Aust und Matthias Hornschuh von Soundtrack Cologne für die gelungene Organisation und Ihren Einsatz für die Filmmusik.

 

John Groves und Oliver Heuss